Situation
Die Besetzung der Position als Leitender kaufmännischer Berater beim Automobilzulieferanten hatte das Ziel, den Abteilungsleiter zu unterstützen, neue Produkte für die Elektromobilität nachhaltig und wettbewerbsfähig zu produzieren und an den Kunden zu vertreiben. Aufgrund des hohen Wettbewerbs aus Asien mussten die Produkte sowohl qualitativ als auch ökonomisch realisiert werden und das mit sehr kurzen Vorlaufzeiten.
Herausforderungen/Zeitplanung
Die bisherigen Verkäufe erfolgten ausschließlich durch Power Point Präsentation beim Kunden und die Berechnung der Kosten von vergleichbaren Produkten aus der Verbrenner-Technologie.
Um preislich konkurrenzfähig zu sein und die kurzen Vorlaufzeiten der Kunden erfüllen zu können, mussten Synergiepotenziale zwischen den neuen Produkten, die künftig in die Elektrofahrzeuge eingebaut werden sollen, mit laufenden Serienprodukten identifiziert werden, die derzeit in die Verbrennerfahrzeuge eingebaut werden.
Die erste Herausforderung bestand darin, bestehende Produktionsanlagen, Werkzeuge und Zulieferanten zu identifizieren, die für beide Produkte herangezogen werden können. Mit Blick auf das Kapazitätsmanagement, die Auslastung der Mitarbeiter und die Herstellungskosten an den relevanten Produktionsstandorten.
Die zweite Herausforderung bestand darin, durch die Synergieeffekte mussten Komponente, Werkzeuge und Produktionsanlagen bei Zulieferanten neu verhandelt werden, was zu sehr kurzen Vorlaufzeiten für alle Beteiligten führte, da sich Abweichungen in den Kapazitäten ergeben haben.
Die dritte Herausforderung bestand darin, Produktionsstandorte zu identifizieren die a) eine kurze Vorlaufzeit bewältigen können b) wirtschaftlich interessant sind c) der Kunde mit dem Standort als Zulieferer einverstanden ist.
Nachhaltiges Ergebnis
Über 12 Monate hinweg habe ich mithilfe von Lean- und Change Management Werkzeugen folgende Themen analysiert und bewertet, um wettbewerbsfähige Produkte in der Elektromobilität platzieren zu können:
- Kostenoptimierung der Einzelkomponenten im Team anhand von Target Costing, Functional-Cost-Analysis und Make or Buy Kalkulationen.
- Synergieeffekte aus Material- und Werkzeugbeschaffung nutzen und Neuinvestitionen für eine breite Produktpalette realisieren.
- Identifizierung von Produktionsstätten basierend auf Evaluierung von KPIs wie, Produktionsauslastungen (OEE), Mitarbeiterauslastungen (SOM), Herstellkostenanalysen (ROS), Kalkulationen zum Internen Zinsfuß (IRR) und Wirtschaftlichkeitskalkulationen (ROSE).
- Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit anhand von Merger & Acquisition (M&A) Maßnahmen für verschiedene Produktvarianten.
Zusammenführung aller Ergebnisse in einem Business Plan inklusive Forecast Erstellung mit Synergieeffekten aus einzelnen Teilbereichen für die Management-Entscheidung „Go/Exit“.
Fazit
Anhand der Wirtschaftlichkeitsberechnungen und unter Berücksichtigung der Kundenvorgaben bezogen auf Preis, Zeit und Abnahmemengen, haben wir die Produktion der neuen Produkte für die Elektromobilität zunächst in China gestartet (Markt: Asia, USA), in Tschechien ausgeweitet (Markt: Europa) und unter Berücksichtigung von Re-use ein Standort in Deutschland als Competence Center aufgebaut. Sollten zukünftig höhere Stückzahlen aus USA abgefragt werden, haben wir Mexiko als ein potenziellen Standort identifiziert. Somit konnten wir in einem Jahr ein Order intake von 550 Mio. EUR generieren, Kundenzeitpläne einhalten und die Produktionskosten so weit reduzieren, dass wir nachhaltig Wettbewerbsfähig bleiben.
